Was passiert 10 Jahre nach einer Magenverkleinerung?

Mide Kucultme Ameliyatlarinda 10 Yil sonra Was passiert 10 Jahre nach einer Magenverkleinerung?

Magenverkleinerungsoperationen (bariatrische Chirurgie) sind eine zunehmend verbreitete und in der Adipositasbehandlung wirksame Methode. Die meisten Menschen konzentrieren sich in der Regel auf den raschen Gewichtsverlust in den ersten Jahren nach einer solchen Operation und darauf, dass damit verbundene Krankheiten zurückgehen. Allerdings ist die wirklich entscheidende Frage, welche Ergebnisse der Eingriff nach einem Zeitraum von zehn Jahren liefert.

Unter welchen Umständen wird eine Magenverkleinerungsoperation durchgeführt?

Magenverkleinerungsoperationen werden allgemein bei Patientinnen und Patienten mit einem Body-Mass-Index (BMI) von ≥ 40 kg/m² oder bei einem BMI von ≥ 35 kg/m² angewendet, wenn zusätzlich schwere, mit Adipositas verbundene Erkrankungen (z.B. Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, obstruktive Schlafapnoe) vorliegen. In den aktuellen Leitlinien der Amerikanischen Gesellschaft für Bariatrische Chirurgie wird sogar empfohlen, operativ vorzugehen, wenn der BMI zwischen 30 und 35 kg/m² liegt und bereits durch Adipositas verursachte Begleitprobleme bestehen.

Wenn andere Behandlungsmethoden (Diät, Bewegung, medikamentöse Therapie) keinen nennenswerten und dauerhaften Gewichtsverlust hervorbringen und das allgemeine Gesundheitsbild sowie die Lebenserwartung der Person erheblich gefährdet sind, ist eine bariatrische Operation eine Option.

Das grundlegende Prinzip dieser Eingriffe ist, das Magenvolumen und/oder die Aufnahmefähigkeit (Malabsorption) zu verringern, damit die Person weniger Nahrung zu sich nimmt und schneller ein Sättigungsgefühl verspürt. Langfristig wird ein erheblicher Gewichtsverlust angestrebt. Am häufigsten werden folgende Methoden angewendet:

  • Roux-en-Y Magenbypass (RYGB)
  • Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagenoperation)
  • Duodenal Switch (DS), seltener
  • Verstellbares Magenband (inzwischen seltener eingesetzt)

Obwohl man zunächst meinen könnte, all diese Methoden basierten nur auf einer „Verkleinerung des Magens“, reicht ihr Wirkungsspektrum von hormonellen Veränderungen bis hin zu metabolischen Regelungen.

Was ist die Antwort auf die Frage „Wie viel Gewicht ist nach 10 Jahren verloren?“

Nach einer Magenverkleinerungsoperation tritt in den ersten Jahren ein schneller und auffallender Gewichtsverlust auf. Das erste Jahr nach der Operation ist die Phase, in der der größte Gewichtsverlust stattfindet. Doch in einem Zeitraum von zehn Jahren hängt die Aufrechterhaltung des Gewichtsverlustes sowohl von der Operationstechnik als auch davon ab, inwieweit die oder der Betroffene Ess- und Bewegungsgewohnheiten beibehält.

Roux-en-Y Magenbypass (RYGB):

Eine der am häufigsten untersuchten Methoden für Langzeitergebnisse. Eine umfangreiche Kohortenstudie berichtet, dass Patientinnen und Patienten nach einem RYGB noch zehn Jahre später durchschnittlich 21 % ihres Ausgangsgewichts halten konnten. Andere Studien nennen Raten von 25–30 %. Das heißt, wer zum Beispiel mit 100 kg in die Operation geht, kann nach zehn Jahren oft bei 70–80 kg bleiben.

Bei dieser Operation wird ein kleiner Teil des Magens abgeteilt und mit dem Dünndarm neu verbunden. So wird sowohl eine einschränkende (geringeres Volumen) als auch eine malabsorptive (Bypass-) Wirkung erzielt.

Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagenoperation):

Hier wird lediglich ein großer Teil des Magens entfernt, ohne einen Bypass anzulegen. Die einschränkende Komponente steht somit im Vordergrund, malabsorptive Aspekte sind praktisch nicht vorhanden. In einigen Studien zeigen die Patientinnen und Patienten nach zehn Jahren eine Gewichtsreduktion um rund 20–25 % des Ausgangsgewichts. Allerdings weisen Langzeitstudien wie „SLEEVEPASS“ darauf hin, dass zwar ein erheblicher, dauerhafter Gewichtsverlust möglich ist, jedoch bei einem Teil der Patientinnen und Patienten durch die Magenkapazität im Laufe der Zeit eine gewisse Erweiterung eintreten und damit ein Gewichtsanstieg erfolgen kann.

Duodenal Switch (DS):

Gilt als eine der radikalsten Methoden: Nach dem Schlauchmagen (Sleeve) wird zusätzlich Duodenum (Zwölffingerdarm) und ein Teil des Dünndarms umgangen, was zu einer stark malabsorptiven und einschränkenden Wirkung führt. Studien zufolge erreichen die Betroffenen damit nach zehn Jahren den höchsten Prozentsatz an dauerhaftem Gewichtsverlust, müssen aber häufig mit Ernährungsdefiziten (insbesondere Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe) rechnen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die bariatrische Chirurgie nicht nur eine kurzzeitige Lösung darstellt, sondern bei entsprechender Unterstützung (richtige Ernährung, regelmäßige Bewegung, angepasster Lebensstil) eine wirksame Methode sein kann, auch über zehn Jahre hinaus.

Wie entwickeln sich Begleiterkrankungen nach zehn Jahren?

Schwere Adipositas geht oft mit vielen Komorbiditäten einher: Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Dyslipidämie, obstruktive Schlafapnoe oder Gelenkprobleme. Einer der größten Vorteile der bariatrischen Chirurgie besteht darin, dass sich diese Erkrankungen häufig deutlich verbessern oder gar verschwinden.

Typ-2-Diabetes:

Nach der Operation ist eine auffallende Besserung der Blutzuckerkontrolle zu beobachten. Zehn Jahre danach halten etwa 30–40 % der Patientinnen und Patienten eine komplette oder partielle Diabetes-Remission aufrecht. Allerdings hängen diese Zahlen von der Patientenmitarbeit nach dem Eingriff, dem Ernährungs- und Aktivitätsverhalten sowie genetischen Faktoren ab. Selbst wenn nicht alle Betroffenen ihren Diabetes überwinden, benötigen sie deutlich weniger Medikamente oder erreichen leichter eine angemessene Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Bluthochdruck (Hypertonie):

Langfristig erfahren etwa 70 % der Betroffenen eine deutliche Verbesserung, sodass die Medikamenteneinnahme stark reduziert wird oder sogar ganz eingestellt werden kann. Damit sinkt auch das kardiovaskuläre Risiko erheblich.

Dyslipidämie (gestörte Blutfettwerte):

Durch Gewichtsverlust und hormonelle Umstellungen kommt es zu signifikanten Senkungen bei Gesamtcholesterin, LDL und Triglyzeriden. Besonders bei Bypass-Verfahren wird durch malabsorptive Effekte eine noch deutlichere Senkung der Fettstoffwechselwerte erzielt.

Obstruktive Schlafapnoe:

Verringert sich das Übergewicht im Bereich von Hals und Atemwegen, verbessert sich die Schlafqualität in hohem Maße. Der Großteil der Betroffenen kann zehn Jahre nach dem Eingriff oft ohne CPAP-Gerät (Continuous Positive Airway Pressure) leben.

Gelenk- und Bewegungsapparat-Probleme:

Da die übermäßige Belastung durch die Kilos abnimmt, werden Beschwerden – beispielsweise im Knie- oder Lendenwirbelbereich – oft deutlich geringer. Der Bedarf an Knieprothesen oder Bandscheibenoperationen kann zurückgehen.

Das heißt, auch zehn Jahre nach der Operation sind metabolische und kardiovaskuläre Risiken beträchtlich geringer. Vor allem die verminderte Belastung durch adipositasbedingte Erkrankungen steigert die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden.

Steigt die Lebensqualität nach zehn Jahren tatsächlich?

Bariatrische Chirurgie hat nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die seelische und soziale Gesundheit große Auswirkungen. Eine verbesserte Lebensqualität korreliert direkt mit einem gesunden Körpergewicht, einem höheren Selbstwertgefühl und einer intensiveren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

Lebensqualitäts-Skalen (Klinische Messwerte):

Langzeitstudien belegen, dass die Werte bei Befragungen wie dem SF-36 (Short Form Health Survey) zehn Jahre nach bariatrischer Chirurgie signifikant besser sind. In Zeitschriften über „Adipositaschirurgie“ werden besonders bei Patientinnen und Patienten mit Sleeve-Gastrektomie erhebliche Verbesserungen der körperlichen Gesundheitskomponenten hervorgehoben.

Soziales Leben und psychosoziale Aspekte:

Mit zunehmender körperlicher Beweglichkeit verbessert sich auch die soziale Einbindung. Langfristig betrachtet, sind der Wiedereinstieg in den Beruf, die Qualität der Beziehungen in der Familie sowie die Freundschaftspflege positiv beeinflusst. Bei einigen Betroffenen kann jedoch eine verlangsamte Gewichtsabnahme oder ein teilweises Wiederzunehmen von Gewicht in späteren Phasen psychischen Druck verursachen. Hierbei kann eine regelmäßige psychologische Beratung und Betreuung sehr hilfreich sein.

Reflux und andere Beschwerden:

Nach einer Sleeve-Gastrektomie kann es zu einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) kommen, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Daher ist es wichtig, bereits vor der Operation das richtige Verfahren zu wählen und mögliche Probleme in der Nachsorge früh zu erkennen und zu behandeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich über den Zeitraum von zehn Jahren bei den meisten Menschen eine erheblich höhere körperliche Aktivität, eine Befreiung (oder Linderung) von chronischen Erkrankungen und eine stabilere soziale und emotionale Situation ergibt. Wie sich das im Einzelfall entwickelt, hängt jedoch stark von Ernährung, sportlichen Gewohnheiten, psychischer Hilfe und konsequenter ärztlicher Nachsorge ab.

Welche Ernährungsdefizite treten langfristig auf?

Bei jeder Operation, die das Magenvolumen oder die Aufnahmefähigkeit (Resorption) verringert, kann es für den Körper schwieriger werden, an bestimmte Nährstoffe zu gelangen. Das macht sich in einer Zeitspanne von zehn Jahren oft deutlicher bemerkbar.

Vitamin-B12-Mangel:

Besonders nach Verfahren wie RYGB, bei denen ein Teil des Magens, in dem der Intrinsic-Faktor produziert wird, umgangen oder entfernt wird, kann die B12-Aufnahme eingeschränkt sein. Das führt langfristig häufig zu B12-Mangel und damit verbundenen Anämien sowie neurologischen Beschwerden.

Eisenmangelanämie:

Ein Großteil des Eisens wird im Zwölffingerdarm und im oberen Teil des Dünndarms aufgenommen. Werden diese Bereiche durch Bypass-Verfahren ausgeschaltet, kann es zu einem Eisenmangel kommen. Frauen im gebärfähigen Alter sind hiervon besonders stark betroffen.

Vitamin-D- und Kalzium-Mangel:

Sowohl die verringerte Nahrungsaufnahme als auch Malabsorptionsprozesse begünstigen einen Vitamin-D-Mangel, der über längere Sicht die Knochengesundheit beeinträchtigen kann (Osteopenie, Osteoporose). Kalziummangel wirkt sich ähnlich negativ auf die Knochendichte aus.

Folsäuremangel:

Eine verringerte Nahrungsaufnahme und potenzielle Aufnahmeprobleme können zu einem Mangel an Folsäure führen, was wiederum eine megaloblastäre Anämie begünstigt.

Proteinmangel:

Insbesondere bei stärker malabsorptiven Verfahren wie Duodenal Switch oder biliopankreatischer Diversion ist ein Proteinmangel nicht selten. Ein zu geringer Eiweißkonsum kann den Verlust von Muskelmasse, Müdigkeit und eine schwächere Immunabwehr nach sich ziehen.

Regelmäßige Blutuntersuchungen, Kontrollen durch Ernährungsberaterinnen und -berater sowie ein ärztlich verordneter Ersatz von Vitaminen und Mineralstoffen sind die wichtigsten Maßnahmen, um solchen Mängeln vorzubeugen. Multivitaminpräparate allein reichen manchmal nicht aus, sodass für manche Personen zusätzliche Ergänzungen erforderlich sind.

Welche Langzeitkomplikationen können in den zehn Jahren nach der Operation auftreten?

Auch wenn Magenverkleinerungen äußerst wirksam sind, bergen sie wie jeder medizinische Eingriff gewisse Risiken, die sich langfristig zeigen können. Diese Risiken sind sowohl von der Operationsmethode als auch von den Lebensgewohnheiten der Betroffenen und von der Häufigkeit medizinischer Nachkontrollen abhängig.

Dumping-Syndrom:

Nach einem RYGB kann es passieren, dass die Nahrung zu rasch in den Dünndarm gelangt. Typische Beschwerden sind Übelkeit, Herzklopfen, Durchfall, Schwitzen und Schwindelgefühl nach dem Essen. Meist lässt sich das über eine spezielle Diät (Verzicht auf einfache Zucker, kleinere und häufigere Mahlzeiten) regulieren.

Innere Hernien (internal Hernias) und Darmverschlüsse:

Durch die anatomischen Veränderungen können sich Lücken an den Darmschlingen bilden (mesenteriale Defekte), in denen es zu inneren Hernien kommen kann. Langfristig äußert sich das in Bauchschmerzen oder Erbrechen. Mitunter ist eine Operation erforderlich.

Gallensteine:

Ein schneller Gewichtsverlust kann die Bildung von Gallensteinen begünstigen, was Beschwerden wie Schmerzen, Gelbsucht oder Pankreatitis auslösen kann.

Stenosen oder Geschwüre an den Anastomosen:

Beim RYGB kann an der Stelle, an der Magen und Dünndarm miteinander verbunden wurden, eine Verengung (Stenose) oder ein Geschwür (Ulkus) auftreten. Beschwerden sind Schluckstörungen oder Erbrechen. Hier kann eine endoskopische Weitung nötig sein.

Magenerweiterung und erneute Gewichtszunahme:

Insbesondere bei der Sleeve-Gastrektomie kann sich der Schlauchmagen allmählich dehnen und dadurch erneute Kilos mit sich bringen. Bei Bypass-OPs kann sich die Magentasche (Pouch) ebenfalls vergrößern; zudem können schlechtere Essgewohnheiten zu einer Gewichtszunahme führen.

Psychische Schwierigkeiten und Suchtverhalten:

In manchen Fällen kommt es langfristig zu vermehrtem Alkoholkonsum oder zu Essstörungen. Dies hängt sowohl mit metabolischen als auch psychosozialen Einflüssen zusammen.

Durch regelmäßige ärztliche Überwachung können diese möglichen Probleme früh erkannt und angemessen behandelt werden, bevor sie schwerwiegende Ausmaße annehmen.

Ist eine Gewichtszunahme verbreitet und warum kommt es dazu?

Viele Menschen, die sich einer bariatrischen Operation unterziehen, machen in den ersten Jahren große Fortschritte. Allerdings kehren nach fünf Jahren oder mehr – besonders um das zehnte Jahr herum – bei einem Teil der Betroffenen einige Kilos zurück. Je nach Operationsmethode und Verhalten der Patienten wird geschätzt, dass rund 25–30 % in unterschiedlichem Ausmaß wieder an Gewicht zunehmen.

Nachlässigkeit bei der Ernährung und emotionales Essen:

Die Operation allein schafft keine dauerhafte Lösung, wenn weiterhin hochkalorische bzw. kohlenhydratreiche Kost verzehrt wird oder Essen als Reaktion auf Stress und Gefühle eingesetzt wird.

Mechanische und hormonelle Änderungen:

Die Magentasche kann sich mit der Zeit dehnen, oder es kann bei Hormonen wie Ghrelin eine Änderung stattfinden, sodass die Sättigung nicht mehr so stark wahrgenommen wird.

Psychologische Faktoren:

Angstzustände, Depressionen oder Essstörungen können dazu führen, dass in alte Muster zurückgefallen wird. Hier ist eine psychologische Betreuung besonders wichtig.

Zu wenig körperliche Aktivität:

Wenn auf regelmäßige Bewegung verzichtet wird, verringert sich der Energieumsatz. Der Körper nimmt rasch wieder das verlorene Gewicht zu sich zurück, sofern das Kaloriengleichgewicht ins Positive kippt.

Am wirksamsten kann man dem durch frühzeitige Gegenmaßnahmen begegnen: Ernährungsberatung, psychologische Unterstützung, ein strukturiertes Bewegungsprogramm sowie engmaschige Nachsorge reduzieren das Risiko einer Wiederzunahme.

Wie wirkt sich das Ganze nach zehn Jahren auf die seelische Gesundheit aus?

Adipositas beeinträchtigt die Psyche oft enorm. Gesellschaftlicher Rückzug, niedriges Selbstwertgefühl, Depression und Angststörungen sind häufig. Nach dem Eingriff und dem anfänglichen Gewichtsverlust mildern sich diese Probleme meist deutlich. Jedoch gibt es auch nach längerer Zeit Aspekte, auf die zu achten ist:

Rückgang von Depression und Angst:

Die meisten fühlen sich anfangs deutlich besser und sicherer. Wer im Lauf der Zeit den neuen Lebensstil gut akzeptiert, kann diesen positiven Effekt beibehalten.

Risiko des Suchtverhaltens:

Einige Studien weisen darauf hin, dass bei manchen Betroffenen die Neigung zum Alkoholmissbrauch nach der OP leicht ansteigt. Bei Personen ohne bisherige Alkoholprobleme ist das Risiko zwar gering, doch generell sollten psychosoziale Probleme engmaschig beobachtet werden.

Essstörungen:

Manche entwickeln nach der Operation „Essanfälle“ (Binge Eating) oder „restriktive Essstörungen“. Wer solche Schwierigkeiten bereits vor der OP hatte, sollte zwingend psychiatrisch abgeklärt werden und auch postoperativ betreut bleiben.

Soziale und emotionale Erlebnisse:

Weil sich die äußere Erscheinung stark verändert, kann sich das soziale Umfeld positiv oder negativ verhalten. Zwar stärkt der Gewichtsverlust oft das Selbstbewusstsein, aber manche Personen empfinden den Prozess der „Neuerfahrung“ des eigenen Körpers als schwierig.

Daher bleiben Psychotherapie und ggf. Medikamente zur Unterstützung der psychischen Gesundheit über viele Jahre wichtig. Regelmäßige Betreuung ist ein Schlüsselfaktor, um das seelische Gleichgewicht zu erhalten.

Wie steht es um die gastrointestinale Gesundheit nach zehn Jahren?

Weil bei diesen Eingriffen die anatomische Struktur des Magens und/oder Darms verändert wird, können sich auf lange Sicht verschiedenste Magen-Darm-Probleme (GI-Probleme) entwickeln:

GERD (Refluxkrankheit):

Nach der Sleeve-Gastrektomie steigt das Refluxrisiko tendenziell, während beim RYGB die Symptome meist abnehmen. In manchen Fällen kann es jedoch beim RYGB zu Gallenreflux kommen.

Dumping-Syndrom:

Bei RYGB-Patientinnen und -Patienten kann es nach dem Essen zu einem starken Völlegefühl, Herzklopfen, Übelkeit und Mattigkeit kommen. Häufig lässt sich das durch Ernährungsumstellung gut in den Griff bekommen.

Durchfall, Verstopfung oder Veränderungen der Stuhlgewohnheiten:

Vor allem bei malabsorptiven Verfahren (z.B. Duodenal Switch) können Durchfall, fettiger Stuhl und übelriechende Blähungen auftreten. Bei der Sleeve-Gastrektomie oder dem Magenband dagegen sind eher Verstopfungen berichtet.

Gallen- und Nierensteine:

Ein rascher Gewichtsverlust kann die Steinbildung in Gallenblase oder Nieren anregen. Genügend Flüssigkeitsaufnahme, ausgewogene Ernährung und in Einzelfällen bestimmte Medikamente können hier vorbeugen.

Verengungen oder Geschwüre an den Verbindungsstellen (Anastomosen):

Beim RYGB kann es zu Narbenbildung oder Geschwüren kommen, was zu Erbrechen oder Schluckstörungen führt. Eine endoskopische Korrektur oder eine erneute OP können nötig werden.

Die meisten dieser potenziellen gastrointestinalen Probleme lassen sich jedoch mit regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und frühzeitigem Eingreifen in den Griff bekommen.

Verlängert sich die Lebenserwartung durch diese Operation?

Da Adipositas ein erheblicher Risikofaktor für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten ist und die Lebenserwartung verkürzt, kann ein erfolgreicher und nachhaltiger Gewichtsverlust inklusive verbesserter Stoffwechsellage durch die bariatrische Operation logischerweise die Lebenszeit verlängern.

Gemeinsame Ergebnisse der Studien:

Groß angelegte Untersuchungen zeigen insbesondere bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, dass eine Operation das Leben deutlich verlängern kann. Aber auch für schwer übergewichtige Personen ohne Diabetes geht man von einer größeren Lebenserwartung und einer höheren Lebensqualität aus.

Rückgang kardiovaskulärer Ereignisse:

Bluthochdruck, Dyslipidämie und Diabetes werden nach dem Eingriff besser kontrolliert, was Herzinfarkte oder Schlaganfälle seltener macht – und damit auch die Sterblichkeit senkt.

Vermindertes Krebsrisiko:

Bei adipositasassoziierten Krebsarten wie Brust-, Dickdarm- oder Gebärmutterkrebs wird von einem reduzierten Risiko berichtet. Allerdings hängen diese Effekte stark vom individuellen Risikoprofil und genetischen Faktoren ab.

Insgesamt zeigen sich nach zehn Jahren und darüber hinaus positive Auswirkungen auf die Gesundheit, sodass die Lebenserwartung steigt und die Operation für schwer adipöse Menschen zu einer sinnvollen Option werden kann.

Welche Nachsorge wird für die Zeit nach zehn Jahren empfohlen?

Viele sehen in der Operation eine „einmalige Lösung“, doch in Wirklichkeit ist sie der Beginn eines langen Weges. Der Eingriff selbst stellt nur einen Teil der Therapie dar. Wichtig sind auch kontinuierliche Nachsorge und eine interdisziplinäre Betreuung.

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen:

Termine beim ausführenden Chirurgen oder bei Fachärztinnen und Fachärzten für Stoffwechselerkrankungen (Endokrinologie, Innere Medizin) sollten fest eingeplant sein. Mindestens einmal jährlich empfiehlt sich ein umfassender Check-up, um mögliche Komplikationen früh zu erkennen.

Ernährungsberatung:

Auch nach zehn Jahren sind regelmäßige Termine bei Diätassistentinnen und Diätassistenten erforderlich. Das Einhalten der Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung, ausreichende Proteinaufnahme sowie eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D sollten überwacht werden.

Laborkontrollen und Screeninguntersuchungen:

Um Anämien, Vitaminmängel, Diabetes (über HbA1c), Nierenwerte etc. zu kontrollieren, sind regelmäßig Bluttests durchzuführen. Eine Knochendichtemessung (DEXA) kann Aufschluss über Osteoporoserisiken geben.

Psychologische Hilfe und Verhaltenstherapie:

Für den langfristigen Erfolg beim Gewichtserhalt spielen psychische Faktoren eine große Rolle. Bei emotionalem Essverhalten, Stress oder depressiver Stimmung kann eine psychologische oder therapeutische Begleitung sehr hilfreich sein.

Sport und Bewegung:

Regelmäßige Aktivitäten sind nicht nur für den Gewichtsverlauf, sondern auch für den Erhalt von Muskelmasse und Knochendichte entscheidend. Mindestens 150 Minuten moderaten Ausdauersport pro Woche und ergänzende Kraftübungen werden empfohlen.

Kann es erforderlich sein, erneut zu operieren (Revision)?

Bei manchen Betroffenen kann es beispielsweise nach einer Sleeve-Gastrektomie zu hartnäckigem Reflux oder unzureichendem Gewichtsverlust kommen, sodass Revisionseingriffe in Betracht gezogen werden. In solchen Fällen erfolgt eine erneute, genaue Untersuchung und ggf. die Umstellung auf eine andere Operationsmethode.

Bariatrische Chirurgie ist eine wissenschaftlich belegte, sehr effektive Maßnahme im Kampf gegen Adipositas. Über einen Zeitraum von zehn Jahren zeigt sich bei den meisten Operierten ein anhaltend hoher Gewichtsverlust, eine Besserung von Problemen wie Diabetes oder Bluthochdruck, eine gesteigerte Lebensqualität und in vielen Fällen eine längere Lebenserwartung. Trotzdem darf man nicht in die Falle tappen, dass mit der Operation „alles erledigt“ sei. Erst die richtige Ernährung, regelmäßige Bewegung, eine konsequente Einnahme von Supplementen und gegebenenfalls eine psychologische Begleitung machen die Vorteile dieser chirurgischen Therapie dauerhaft.

Ähnlich wie auf einer langen Reise reicht es nicht aus, lediglich die ersten Stationen erfolgreich zu durchlaufen. Bis man am Ziel ankommt, benötigt man die passende „Treibstoffversorgung“ (Ernährung), eine gute Navigation (regelmäßige Kontrollen) sowie ein gutes Umfeld (Unterstützung durch Fachleute). Wenn man nach zehn Jahren zurückblickt, zeigt sich, dass die Reise zwar anspruchsvoll, aber auch sehr lohnend war. Daher besteht die wichtigste Aufgabe für mögliche Kandidatinnen und Kandidaten einer Magenverkleinerung sowie für diejenigen, die diesen Eingriff bereits hatten, darin, sich stetig nachzuinformieren, kontrollieren zu lassen und offen für Veränderungen zu sein.

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